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Tour de Romandie

Winterliche Verhältnisse, starke Kletterer und aufstrebende Schweizer

Wie im letzten Jahr wird der Waadtländer Antoine Aebi an der Tour de Romandie im Trikot des Nationalteams am Start stehen. Bild: Keystone

Die Tour de Romandie 2024 steht aus meteorologischer Sicht unter einem besonderen Stern. Bei garstigen Bedingungen, kälter als an Weihnachten, wird ein wetterfester Champion gesucht.

Adam Yates tritt in der Westschweiz an, um den Gesamtsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Sein Team UAE Emirates entsendet eine starke Formation. Der Brite wird an der Seite von Juan Ayuso, dem jüngsten Gewinner der Baskenland-Rundfahrt, und dem Schweizer Hoffnungsträger Jan Christen fahren. Der Aargauer dürfte primär für Helferdienste eingesetzt werden.

Gefahr für UAE Emirates geht vor allem vom Team Bora-hansgrohe aus. Die Deutschen stellen mit Alexander Wlassow nicht nur den Sieger der Ausgabe 2022, sondern mit dem Australier Jay Hindley auch den Gewinner des Giro d’Italia im selben Jahr. Hinzu kommt der kolumbianische Kletterer Sergio Higuita, der mit den Bergankünften in Les Marécottes (2. Etappe) und Leysin (4. Etappe) ein geeignetes Terrain vorfindet.

Trotz der Abwesenheit der grossen Champions wird mit Egan Bernal ein ehemaliger Gewinner der Tour de France auf den Strassen der Westschweiz mit von der Partie sein. Mehr als zwei Jahre nach seinem schweren Unfall, der ihn sieben Monate lang vom Peloton fern hielt, gehört der Kolumbianer von Ineos Grenadiers wieder zu den Aussenseitern und kann auf einen 3. Platz bei der Katalonien-Rundfahrt zurückblicken.

Erst am Sonntag gab der zweifache Weltmeister Julian Alaphilippe (2020 und 2021) die Zusage. Der Franzose, der die Verletzungen beim Sturz anlässlich Strade Bianche endgültig auskuriert hat, will sich primär auf den Giro d’Italia vorbereiten. Mit Olympiasieger Richard Carapaz aus Ecuador startet ein weiterer Fahrer mit klangvollem Namen, dessen Teilnahme erst in letzter Minute bekannt gegeben wurde.

Die 667 km von Dienstag bis Sonntag mit einem Höhenunterschied von 11’088 m nehmen auch über ein Dutzend Schweizer in Angriff. Die World-Tour-Veranstaltung besteht aus einem Prolog und fünf Etappen, darunter ein Einzelzeitfahren am vierten Tag. Der aussichtsreichste Schweizer Kandidat mit Blick auf das Gesamtklassement heisst Yannis Voisard. Der Jurassier fährt für das Team Tudor von Fabian Cancellara. Als bislang letzter Schweizer hat Stefan Küng 2019 in der Tour de Romandie einen Tagessieg geschafft.

Text: Keystone-SDA

Albasini: "Hervorragende Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen"

Zum fünften Mal in Folge steht Swiss Cycling an der Tour de Romandie mit einer Auswahl aufstrebender Athleten am Start. Angeführt wird die Equipe vom Neuenburger Alexandre Balmer, dem ehemaligen Juniorenweltmeister im Mountainbike.

„Für unsere Athleten ist diese Teilnahme eine hervorragende Gelegenheit, sich zu zeigen, auf sich aufmerksam zu machen und sich mit den Weltbesten zu messen“, sagt Nationaltrainer Michael Albasini, der als Aktiver unter anderem sieben Tour de Romandie-Etappen für sich entschied. Demnach ist damit zu rechnen, dass Antoine Aebi, Matteo Constant, Luca Jenni, Jan Sommer, Lars Sommer, Felix Stehli und Balmer versuchen werden, in den Fluchtgruppen Präsenz zu markieren.

Für Balmer, der vor kurzem entschieden hat, sich ausschliesslich dem Strassenradsport zu widmen, ist es die erste Teilnahme an der Westschweizer Rundfahrt. „Ich habe gute Beine und werde versuchen, offensiv zu fahren. Die erste Etappe, die nach Freiburg führt, ist wohl jene, die meinem Profil als Puncher am ehesten entspricht“, hält er fest.

Die Rolle des potenziellen Leaders schreckt den 23-jährige Chaux-de-Fonnier jedenfalls nicht ab. „Ich bin sehr dankbar dafür und fühle mich nicht mehr unter Druck gesetzt. Ich freue mich darauf, alles zu geben und meine Teamkollegen nicht zu enttäuschen, wenn sie für mich fahren“, lässt er verlauten.

„Für unser Team wäre ein Top-3-, Top-5- oder gar Top-10-Ergebnis bei einer Etappe ein super Ergebnis“, sagt Albasini. Aber die Genugtuung könnte sich auch zu einem späteren Zeitpunkt einstellen, sollte einer seiner Fahrer dereinst einen Vertrag bei einem Profiteam unterschreiben, nachdem er sich auf den Strassen der Romandie in Szene gesetzt hat. sda

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